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Vive la france

Jeden Montagabend, den Gott (oder wer auch immer) werden lässt, findet man mich in meinem Französischkurs im Institut Français.

 

Ich befürchte fast, ich bin vielleicht so etwas wie der Nerd des Kurses oder in jedem Fall der Streber. Ich kann einfach nicht anders. Ich MUSS meine Hausaufgaben machen. Ich MUSS ein Lineal benutzen, wenn ich etwas unterstreiche. Es tut mir fast körperlich weh, es nicht zu tun. Ich MUSS alle Vokabeln schön ordentlich auf ein extra dafür vorbereitetes Blatt schreiben. Und ich LIEBE Grammatik.

 

Okay. Mit den Hausaufgaben bin ich nicht alleine. Eigentlich macht jeder in unserem Kurs immer die Hausaufgaben. Sehr selten ist das einmal nicht der Fall. Und wir alle mühen uns redlich, Vokabeln zu lernen, Grammatik zu verstehen und allgemein unserer Französischkenntnisse Woche für Woche zu verbessern.

 

Aber dann, letzten Endes, wahrscheinlich sind wir alle in diesem Kurs etwas sonderbar. Da spielt es wahrscheinlich keine Rolle, ob jemand unbedingt sein Lineal benutzen muss,  ob sich jemand glühend für die Menschen im Süd-Sudan einsetzt, ob jemand als Hobby die Hymnen der verschiedenen Nationen liest oder sich standhaft weigert „ein Streichelhandy“ zu benutzen.

 

Jeden Montagabend finden wir uns im Institut zusammen, versuchen auf Französisch zu parlieren und fühlen uns für gut zwei Stunden als Teil einer Gruppe. Es istein bisschen wie in jeder Gruppe, bei Menschen genau wie bei Hunden. Sobald man sich gemeinsam bewegt, fühlt man einen Zusammenhalt. Auch wenn, wie in unserem Fall, die Bewegung ausschließlich in unserem Kopf stattfindet.

 

Und so finden wir uns jeden Montag wieder zusammen, egal wie heiß, kalt, stürmisch oder nass es auch sein mag. Wie reden und lachen, kämpfen uns gemeinsam durch die Grammatik, schreiben und lesen, gucken Videos, hören Lieder (ja, auch die französische Nationalhymne) und fühlen uns jede Woche ein bisschen französischer.

 

Leider sind jetzt Ferien und somit unserer letzte Französischstunde gekommen und damit auch der Abschied von unserer fantastischen Französischlehrerin, Alix. Für den Sommer wird es uns alle in alle Himmelsrichtungen verschlagen, aber dann, im Herbst, werden wir hoffentlich alle wieder, wie jeden Montag, abends im Institut zusammensitzen und uns gemeinsam durch die französische Sprache bewegen.

 

In diesem Sinne: A bientôt!

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